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Juni 1953

Am 2. Juni beschließt der Ministerrat der UdSSR die Verfügung "Maßnahmen zur Gesundung der politischen Lage in der DDR". Damit wird der im April 1952 von Stalin veranlasste politische Kurs (Kollektivierung, Aufrüstung, beschleunigter Aufbau des Sozialismus) von der neuen Kreml-Führung wieder zurückgenommen. Die SED-Führung wird zu einer grundlegenden politischen Kehrtwendung aufgefordert: Das Tempo beim Aufbau des Sozialismus ist deutlich zu drosseln. Das neue Maßnahmenpaket wird am 11. Juni offiziell als "Neuer Kurs" verkündet. Es werden Fehler gegenüber den Einzelbauern, Selbständigen, Intellektuellen und der Kirche eingestanden.

Die Frage der Normerhöhung findet keine Berücksichtigung.

Dadurch wächst in den Tagen nach dem 11. Juni maßgeblich der Unmut unter den Arbeitern. Am 16. Juni demonstrieren die Ostberliner Bauarbeiter und am 17. Juni bricht der Aufstand schließlich im ganzen Land aus.

Wie sich die Entwicklung bis zum 16. Juni zuspitzt, wie der Aufstand zwischen dem 16. und 19. Juni im einzelnen abläuft und wie versucht wird, danach die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen, zeigen die Tageschroniken vom 1. bis zum 30. Juni 1953 detailliert.

Der im SED-Zentralkomitee erstellte Tagesbericht über die Stimmung in der DDR zeigt: Es stösst auf Kritik, dass sich kein führender SED-Funktionär im Rundfunk oder in der Presse zur neuen Lage äußert und Position bezieht. Immer wieder taucht das Argument auf, dass die Schuldigen an den Fehlern genau so zur Verantwortung gezogen werden müssen wie ein Arbeiter, der in der Produktion Fehler macht. Die DDR-Regierung wird vielfach als nicht mehr vertrauenswürdig eingeschätzt. Es werden der Rücktritt der Regierung und geheime Neuwahlen gefordert. Allgemein erwartet die Arbeiterschaft, dass die nächste Maßnahme die Rückgängigmachung der Normerhöhung ist.

André Steiner
Die wirtschaftlichen Ursachen des Volksaufstandes am 17. Juni 1953

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Matthias Uhl, Die militärischen Informationen der "Organisation Gehlen" über den 17. Juni 1953.

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Weitere Informationen zu den Geschehnissen im Juni 1953 finden Sie in den Bibliografien/Linklisten:

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Flucht in den Westen:


Juni 1953: 40.381 Flüchtlinge


LPG-Gründungen:


Juni 1953: 5.074 LPG


Der DEFA-Augenzeuge: Der 17. Juni 1953 und der "Neue Kurs" im Sommer 1953

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